Gartner veröffentlicht Magic Quadrant 2014 für Social Software
Gartner hat den aktuellen Magic Quadrant für Social Software veröffentlicht. Die Analysten sehen Microsoft und IBM Kopf an Kopf als Leader in diesem Feld.
Für Microsoft spricht die starke Verzahnung der bestehenden Dienste wie Exchange, Sharepoint, Yammer, Lync etc in das Office365 Angebot. Yammer wird zum „Social Layer“ in den bestehenden Produkten. Damit werden „social“ Funktionen automatisch in die Unternehmen gedrückt, bei denen Microsoft sowieso schon auf dem Desktop als Standard installiert ist. Schwierig wird es für Microsoft dort, wo man weiterhin lieber on premise installiert und die Cloud meidet: Hier hat Microsoft bisher keine Antwort parat – und wird vermutlich auch keine geben. Wer „social“ mit Microsoft sagt, sagt auch Cloud.
IBM bietet dagegen beide Möglichkeiten: Wer nicht Connections in der Cloud will, installiert es sich im eigenen Rechenzentrum. Für den kleine und mittlere Unternehmen dürfte das aber eher schwierig werden wenn man bedenkt, dass das notwendige Know-how (WebSphere, DB2, Notes & Sametime, …) und die Anzahl der benötigten Server mittlerweile unüberschaubar geworden ist.
Die Analysten von Gartner unterstreichen aber die Spitzenposition von IBM, indem sie auch darauf hinweisen, dass IBM diesen Markt eigentlich erst richtig geschaffen hat. Mit IBM Connections 5.0 konnten viele Mängel ausgeglichen werden, IBM hat eine klare Vision und große Marktmacht – man macht also auch nichts falsch, wenn man auf IBM setzt. Wie immer.
Die Gartner Experten heben aber auch an einer wohlbekannten Stelle warnend den Zeigefinger:
The „social business“ message has been around for a long time, and any erosion of its appeal could adversely affect IBM’s vision and strategy in the long term. Additionally, as IBM converges its social, content, collaboration, analytics, communications and talent assets around IBM Connections, there is a risk that customers may perceive the resulting solution to be complex and cumbersome to use, since it comprises an array of products with differing levels of integration.
Es bleibt abzuwarten, wer die Komplexität beherrscht, den großen Zoo an Produkten auf einen „social layer“ aufzuziehen – und dies dem Kunden auch noch schlüssig zu erklären.