Social Business. Alter Wein. Neue Schläuche.

OSV-CONNECT-PRAESENTATION

Es gehörte aktuell zu den angenehmeren Aufgaben, gestern auf der Social Collaboration Konferenz der DNUG in Frankfurt über eines meiner interessantesten Projekte zu sprechen. Nicht, dass meine anderen Projekte nicht Spaß machen würden. Aber an der Schnittstelle zwischen IT und Organisationsentwicklung fühle ich mich wohl. Und das Social Business Thema passt da ganz hervorragend rein.

Seit die IBM und ein paar andere Giganten das Enterprise 2.0 Thema “Wir bringen Web 2.0 Technologien ins Unternehmen” mit dem “Social Business” Term belegt hat, nimmt das Thema Fahrt auf. Wobei man korrekter sagen muss: Das, was da verkauft wird, ist meist Social Software. Kein Social Business. Denn:

Social Software läßt sich einführen, Social Business nicht #DNUG

— Alexander Kluge (@alecmcint) November 12, 2013

Und so können wir nach über einem Jahr Arbeit mit einem engagierten Projektteam in den vielstimmigen Chor einstimmen:

“Social Business Projekte sind keine IT Projekte /
Es geht um grundlegenden Wandel in der Organisationskultur /
Kommunikation und Zusammenarbeit werden auf neue Füße gestellt /
IT stellt Werkzeuge bereit, die die Fachabteilung sich sonst draußen holt /
… ”

Und so fort. Was heute auf jeder Konferenz dieser Art immer wieder – zu recht – betont wird. Auch im aktuellen Kontext haben wir “sozialen Lehren” gestern in kurzer Form so präsentiert:

OSV-CONNECT-Lehren

Was aber aus der Beratervogelperspektive aus 20 Jahren “Collaboration-Software” Historie immer wieder spannend ist, ist die Wiederholung. Verbesserung der internen Kommunikation, Wissensmanagement, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, hierarchiefreie Kommunikation, etc. All dies waren Schlagworte, als wir die ersten Lotus Notes Projekte begleiteten. Als der kundige Fachabteilungsmitarbeiter schnell mal eine Notes-Datenbank für seine Abteilung stricken konnte. Und plötzlich Wissen via Datenbanken und Mail freier fließen konnte.

Dann übernahm IBM und die Enterprise IT. Der Rest ist Geschichte.

Jetzt haben wir Social Software. Und wir gestalten die nächste Welle der Befreiung von Wissens- und Arbeitsprozessen. Den Organisationen tut dies in jedem Fall gut. Denn allein die Beschäftigung mit diesen Lösungen fördert das Nachdenken über die eigene Kommunikations- und Kollaborationskultur.

Dass die Einführung einer neuen Software-Kategorie aber nicht hilft, die Baustellen zu beseitigen, sondern diese nur sichtbar macht – das ist eine Binsenweisheit. Alter Wein. Neue Schläuche.

Übrigens: Ich schätze alten Wein.

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