IT Abteilung: Von der Kostenstelle zum Business Partner
Anfang dieses Jahres befragte das Marktforschungsunternehmen IDC gemeinsam mit der IDG-Marktforschung und der Zeitschrift Computerwoche 329 Entscheidungsträger aus deutschen Unternehmen. Die Trendstudie „IT-Kompass 2014“ zeigt vor allem eines: IT und Fachbereiche müssen enger zusammenrücken – und tun dies offenbar auch immer mehr.
Auf die Fragen nach der Rolle des IT-Einsatzes in der strategischen Unternehmensplanung entschied sich ein Viertel der Befragten für die Antwort: „Die IT ist Kernbestandteil der Unternehmensstrategie.“ Das bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber dem „IT Kompass 2013“, als nur 18 Prozent dieser Aussage zustimmten. 21 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten: „Die IT-Abteilung ist in der Geschäftsführung vertreten und gestaltet die Unternehmensstrategie aktiv mit.“ Das heißt, dort wird die IT in alle Strategie-Meetings einbezogen.
Die Einbindung von IT-Verantwortlichen in die strategischen Unternehmensentscheidungen ist nach wie vor ein schwieriges Thema. IT wird gerade im Mittelstand immer noch zu sehr als Kostenfaktor und nicht als Quelle für strategische Wettbewerbsvorteile gesehen. Auch die IT selbst fordert oft die Rolle nicht ein, IT Verantwortliche sehen sich nicht als Partner der Fachbereiche und als „Enabler“. 84 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die IT nutze ihre Möglichkeiten nicht in ausreichendem Maße.
So verwundert es nicht, dass die Optimierung von Geschäftsprozessen meist allein von den Fachabteilungen betrieben werden – Digitalisierung hin oder her.
Für die IT bedeute das, näher an das Kerngeschäft heranzurücken und einen größeren Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten, sagt Schulte: „So kann sie sich von einer Kostenstelle zum Business-Partner entwickeln.“
Ein plakatives Beispiel zeigt, wie weit Fachbereich und IT in vielen Fällen auseinanderliegen. Unter den Top 5 Prioritäten der Fachbereiche steht die Ermöglichung von mobilem Arbeiten. Aus IT Sicht stellt sich das Thema aber weit weniger wichtig dar:
Die von den Fachbereichen hoch priorisierten Themen sind aus Sicht der IT nicht ganz so dringlich: Compliance bekommt eine 2,1 zugeordnet, die Unterstützung mobiler Arbeitsplätze eine 2,5. Schlusslichter des Aufgaben-Rankings sind – jeweils mit dem Wert 3,3 – die Einbindung sozialer Medien und das Auslagern von Teilen der Infrastruktur.
So verwundert es nicht, dass IT und Fachbereiche nach wie vor unterschiedliche Sprachen sprechen. Fachbereich und Unternehmensführung nehmen IT als Kostenstelle war und suchen sich Business Partner außerhalb der Unternehmensgrenzen. IT verwaltet mehr denn dass man Innovationen bietet, und fällt in die Rolle des Bremsers zurück. Kein Wunder also, dass 21 Prozent der befragten Fachbereichsverantwortlichen sagen: Ja, wir beziehen IT-Leistung auf eigene Rechnung und ohne die Zustimmung der IT.